Unsere

Friedenskirche

Die Chorfenster von Martin Domke, 1954.

Die Chorfenster von Martin Domke, 1954.

Gebäude und Bildschmuck


Die Friedenskirche in der Florastraße 55 bildet das Zentrum der Gemeinde. Sie wurde 1899 im neugotischen Stil erbaut, 1943 zerstört, 1953 in schlichterer Form wieder aufgebaut und in den letzten Jahren von außen und innen grundlegend saniert. Im Turm läuten drei Stahlglocken aus den 1920er Jahren. Deren Vorgängerinnen aus Bronze wurden im Ersten Weltkrieg zur Kanonenherstellung eingeschmolzen!

Der Bildschmuck des Innenraums stammt aus drei Bauphasen. Die einst berühmten biblischen Wandbilder von Eduard von Gebhardt aus der Zeit der Erbauung sind nur in wenigen Fragmenten erhalten. Die drei Chorfenster mit Darstellungen von Johannes dem Täufer, Christus und dem Apostel Paulus wurden 1954 von Martin Domke geschaffen. Vier großformatige Bilder von Matthias Hintz, Variationen zum Thema "Der Mensch in den Dingen", kamen im Jubiläumsjahr 1999 hinzu.

Krypta

Krypta

Sakristei und Krypta


Im Zuge der Innenrenovierung der Friedenskirche im Jahr 2001 wurde auch die denkmalgeschützte Sakristei wieder hergestellt. Sie war als einziger Raum bei den Bombenangriffen des letzten Krieges nicht zerstört worden und ließ noch etwas von ihrer vormaligen Ausgestaltung erahnen. Bei einer Begehung durch die Denkmalbehörde der Stadt Düsseldorf wurde zur Auflage gemacht, diesen Raum weitgehend wieder in den Originalzustand zurück zu versetzen. Heute ist die alte Sakristei wieder ein ansprechender Vorbereitungsraum für die gottesdienstlichen Feiern. Und auch manches Tauf- oder Traugespräch findet in dem geschichtsträchtigen Raum statt.

Bei der Begehung durch das Denkmalamt wurden auch die Kellergewölbe unter der Sakristei in Augenschein genommen. Angesichts der Lage unter der Sakristei wurde dabei schnell deutlich, dass es sich hierbei nicht um einen Kohlenkeller oder Abstellraum handelte, sondern dass der Raum mit dem aufwendig gestalteten Kappengewölbe einmal eine Krypta, also ein kleiner Gottesdienstraum, gewesen sein musste. Und als solcher sollte dieser Raum wieder hergerichtet werden.

Unter der Führung des Architekturbüros Derichs wurde die Krypta wieder zu dem gemacht, was sie einmal war – und dient heute als weiterer, kleiner Gottesdienstraum für Taufen, Andachten und Hochzeiten.

Die Beckerath-Orgel

Die Beckerath-Orgel

Die Beckerath-Orgel


Die Beckerath-Orgel der Friedenskirche wurde 1954/55 von der Hamburger Orgelbaufirma Rudolf von Beckerath mit drei Manualen, Pedal und 34 Registern erbaut und etwa ein halbes Jahr später nach dem großen Schwesterinstrument in der Düsseldorfer Johanneskirche am 20. Januar 1955 eingeweiht. In ihrer Konzeption und Klanggestaltung greift sie auf den norddeutschen Orgelbarock zurück, der in Hamburg und Umgebung durch Arp Schnitger (1648 – 1719), den berühmten Orgelbauer seiner Zeit in dieser Gegend, vertreten wurde.

Die Disposition, d.h. die Zusammenstellung der Register der Orgel, wurde eng an eine heute nicht mehr existierende Orgel von Schnitger 1709 in der St. Matthias-Kirche in Jork im Alten Land angelehnt. Rudolf von Beckerath übernahm für die Düsseldorfer Orgel den klassischen Werkaufbau in einem schlichten Holzgehäuse, bei dem die dreimanualige Anlage der Orgel ersichtlich ist. Hinter den drei übereinander liegenden Pfeifenfeldern in der Mitte der Orgel befinden sich das Positiv, das Hauptwerk und das Oberwerk. Zu beiden Seiten wurden die großen Pedaltürme errichtet.

Eine Musikerempore ließ die Orgel eine Etage höher entstehen, und für eine mechanische Traktur mit pneumatischer Registratur musste ein mit Plexiglas versehener Verbindungskanal geschaffen werden.
Die Beckerath-Orgel wurde 2006/07 umfassend renoviert und erweitert. Verantwortlich hierfür war der Hamburger Orgelbaumeister Hans-Ulrich Erbslöh.

Die Beckerath-Chororgel


Eine ganze Nummer kleiner und im Chorraum der Friedenskirche untergebracht: Auch die Chororgel der Friedenskirche wurde von Rudolf von Beckerath in Hamburg gebaut – allerdings zwei Jahre nach ihrer großen Schwester im Jahr 1957.

Gemeindehaus


Das Gemeindehaus links neben der Friedenskirche (Florastraße 55b) wurde 1955 durch das Architekturbüro HPP errichtet. Nach fast fünf Jahrzehnten starker Nutzung wurde es 2002 saniert, behindertengerecht gestaltet und dabei neuen Sicherheits- und Nutzungsanforderungen angepasst.